Evangelisch-reformierte Wallonen flüchteten 1548 vor den Spaniern, die sie zum katholischen Glauben zwingen wollten, nach England, wo sie von Edward VI., dem Sohn Heinrich VIII., gastfreundlich aufgenommen wurden. Edward VI. starb am 6.7.1553. Die Nachfolge trat Maria Stuart an, die katholisch war und bald den katholischen Glauben in England zur Geltung brachte und die Protestanten verfolgte.
Alle protestantischen Ausländer – ca. 30.000 – mussten England sofort verlassen. Unter diesen Flüchtlingen waren auch die Stifter der wallonischen (französisch-reformierten) Gemeinde und Kirche in Emden. Sie hatten sich am 17.9.1553 in Gravesand an der Themsemündung auf dänische Schiffe begeben, die sie in einer abenteuerlichen Fahrt über Süd-Norwegen, Kopenhagen und Hamburg nach Emden brachten.
ln Emden kamen sie am 4.12.1553 an und wurden da von Glaubensbrüdern, die schon früher aus England gekommen waren, begrüßt. 1554 gründeten sie dort die Französisch-reformierte Kirche. Ihr Wappen, das sie sich gaben, mit der altholländischen Umschrift – Godts Kerck verfolgt, verdreven, Heft Godt hyr Trost gegeven – befindet sich noch heute über dem Portal der Großen Kirche zu Emden.


